Eine musikalisch-poetische Reise durch die Nacht – Dieter Nagel gewidmet
Die Lehrkräfte der Fachbereiche Streicher und Klavier der Musikschule unter Leitung von Daniela Craul und Ann Bernstein hatten mit „Nachtmusik“ ein stimmungsvolles, zum Nachdenken anregendes Konzert vorbereitet, das sich mit seiner Atmosphäre bei Mitwirkenden und Zuhörenden im Gedächtnis einprägen wird.
Im Ostheimer Bürgerhaus konnten die Besucher eine fast zweistündige Veranstaltung mit Musik und Texten erleben, zu deren Beginn ein Streichorchester den Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck spielte. Dieses Projektensemble hatte eigens für „Nachtmusik“ zwei weitere Stücke eingeübt: „New Moon“ aus dem Film „Twilight“ und zum Schluss „Night and Day“ von Cole Porter. Es komplettierten am Klavier Grischa Ripkens und Theo Sandvoß sowie Matteo Thorwartl am Schlagzeug.
Alle Klavierbegleitungen führten Schülerinnen und Schüler aus, ihre Lehrerinnen und Lehrer sorgten mit Bühnendienst für perfekte Spielpositionen. Jan Härterich in der Technik tauchte die Bühne in dunkel-bunte Beleuchtung. Ann Bernstein und Gabriele Baba rezitierten Texte von Sven Stillich und Claudia Wüstenhagen, Joseph von Eichendorff, Andrew Lloyd Webber, Mascha Kaleko, Johann Wolfgang von Goethe, Georg Kreisler und Hans von Gumppenberg. Die Texte waren bei einigen Stücken Teil der Interpretation, so bei den Pianisten Theo Sandvoß (Bartók, „Ein Abend auf dem Lande“) und James Muggleworth (Schumann, „Fürchtenmachen“).
Die jüngsten Pianisten beeindruckten: Richard Häuser mit „Ein kleiner Träumer“ und „Traumlied“, Emir Efe Albayrak mit Cornelius Gurlitts „Nächtliche Reise“ und Maja Tedrup mit einem Wiegenlied von Berthold Hummel. Die Älteren: Antonia Thomalla mit Chatschaturians „Märchen am Abend“ und Mari Luz Kotte Diaz mit Bohuslav Martinús „Ein Katzenzug in der Nacht der Sonnenwende“ sowie „Disco Visit“ von Mike Schönmehl. Vierhändig trugen die Geschwister Yvonne und Kaiwen Yu „New York bei Nacht“ von Uli Molsen vor.
Zu den Duo-Beiträgen zählten „Nocturne“ aus „Israeli Concerto“ von George Perlman, das Dilay Ünalsoy (Violine) und Nicola Wittlich (Klavier) interpretierten. Nicola hatte sich für ein weiteres „Nocturne“ von Johann Wenzel Kalliwoda entschieden, das sie – nun als Bratschistin – mit Klavierbegleitung von Heike Heckmann anschloss. Das Duo Henry (Cello) und Leo Trageser (Klavier) gab den Tango „Los Niños del Tango“) zum Besten. Ein Trio bildeten James Muggleworth (Klavier) und die beiden Cellisten Matteo Fieber und Marlene Ramon-Müller mit „Latin Nights“.
Bemerkenswert, dass drei Träger des Kultur-Förderpreises der Stadt Nidderau auftraten: Der Cellist Henri Dinse interpretierte mit Heike Heckmann am Klavier Tschaikowskys Nocturne op. 19/4, Dorian Hecktor (Violine) und Grischa Ripkens (Klavier) spielten gemeinsam mit dem Cellisten Neil Laubach Astor Piazzollas langsamen Tango „Oblivion“.
Das Konzert war Dieter Nagel und seiner Familie gewidmet. Musikschulleiter Christoph Möller sprach am Schluss allen Mitwirkenden großen Dank für die gute Vorbereitung und vorbildliche Durchführung des Konzertes aus. Mit großer Trauer gab er anschließend den plötzlichen Tod des langjährigen, hochgeschätzten Vorstandsvorsitzenden Dieter Nagel bekannt, der den Trägerverein der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden und damit die Musikschule seit 2013 geführt hat. Er würdigte den Verstorbenen, die Lücke, die dieser hinterlasse, sei unermesslich groß. Zum Gedenken bat Christoph Möller die Anwesenden, sich zu erheben.