Im Jahresplan der Musikschule ist das große Fachbereichskonzert der Bläser und Streicher, in diesem Jahr gemeinsam mit den Pianisten veranstaltet, meist im Herbst angesiedelt. Immer haben die Schüler und Schülerinnen mit ihren Dozenten viele Monate intensiver Arbeit in ihre Musikstücke investiert, um auftreten zu können. Das zahlte sich im letzten Konzert im Bürgerhaus Ostheim aus: Die jungen Musiker zeigten eine höchst beachtliche Qualität, interessant auch, deren musikalische Entwicklung über einen längeren Zeitraum mitzuerleben.

In diesem Jahr eröffnete das aus der ersten Kooperation mit der Stadtbücherei Nidderau im Juni 2018 hervorgegangene Ensemble „Die Wurzelkinder“ mit einem von Daniela Craul bearbeiteten Jahreszeiten-Liederzyklus das eineinhalbstündige Programm. Die dreizehn Querflöten, Streicher, Pianistinnen und der Percussionist unter Leitung von Heidrun Zilian-Weber zeigten, eine seit dem letzten Auftritt gereifte Leistung. Sofie Alban, Violine und Noelia Steckeler, Klavier fuhren mit einem sicher gespielten Rondo von Elisabeth Lotterstätter im Programm fort, daran schloss sich ein „Kleines Trio über englische Volkslieder“ von Alec Rowley an. Klavierdozentin Kerstin Helfricht musizierte den ersten Satz des Klaviertrios zusammen mit Emma (Violine) und Lara Nägele (Violoncello). Dass Johannes Brahms auch heute noch junge Leute anspricht, zeigten die Pianistinnen Alina Neumann und Josephine Lang (Klasse Gabriele Baba) mit den beiden „Walzern op. 39 Nr. 1 und 2“, die sie vierhändig, gekonnt und mitreißend vortrugen. Nun schlossen sich mehrere Bläserbeiträge an: Zunächst eindrucksvoll der Flötist Jerome William mit Gabriel Faurés „Berceuse“, einfühlsam begleitet von Pianistin Anna Mixa.

Selten zu hörende Instrumente konnte man bei Johann David Heinichens „Aria und Bourrée“ für Oboe und Bassetthorn erleben, ausgesucht von Wiebke Geßner aus der Klasse von Marie-Luise Detering und Kathrin Speyer aus der Klasse von Inga Stutzke. Die Pause leiteten die Flötistinnen Sonja Baumann, Johanna Schumann, Katharina Stingl gemeinsam mit ihrer Lehrerin Heike Reinking durch das zart gespielte Abendlied „Nun ruhen alle Wälder“ ein, während das Publikum für den zweiten Konzertteil durch Pauken und Trompeten mit Charpentiers „Te Deum“, der Eurovisionsmelodie, eingestimmt wurde. Janis Hamsen, Loris Hinkel, Henning Sebralla, Sebastian William (Trompeten) und Niklas Mixa an den Kesselpauken bildeten zusammen mit Lehrer Roman Mixa das ausführende Ensemble. Es schlossen sich drei junge Geigerinnen an: Aus der Klasse von Heidrun Zilian-Weber zunächst Iva Mae Keglevic mit Oskar Riedings „Air Varie“, sicher begleitet von Julie Rehbein am Klavier, dann Janna Reinking mit dem 2. Satz aus einem Violinkonzert Riedings. Vittorio Montis berühmter „Csárdás“ für Violine und Klavier, beeindruckend interpretiert von Leonore Poetsch aus der Violin-Klasse von Michael Rausch, begleitet von ihrer Mutter Karin Poetsch am Klavier, ließ danach den Atem anhalten. Brausender Applaus belohnte die junge Künstlerin.

Noah Maximilian Leipzig, Trompete und Grischa Ripkens, Klavier aus den Klassen von Roman und Anna Mixa hatten nach dem „Csardas“ die Aufgabe, mit ihrem gut gespielten „Andante und Allegro“ von Guillaume Balay das Publikum für sich zu erobern, bevor „Surfin‘ U.S.A.“ von den Beach Boys erklang, dargeboten von den Saxophonisten Catharina Wehrle, Martin Müller und Julius Scherp, verstärkt durch ihren Saxophonlehrer Björn Grün.

Den traditionellen Abschluss bildete das Blechbläserensemble „Mixary“. Dazu hatte Leiter Roman Mixa mehrere Hits aus den James Bond-Filmen „Octopussy“, „From Russia with Love“, „Goldfinger“ und „Dr. No“ für seine neunzehn Musiker arrangiert. Am Konzert beteiligt waren außerdem die Musikschul-Dozenten André Craul, Horn, Andreas Weil, Posaune, Benno Bruschke, Percussion und Ann Bernstein, Klavier, die auch in einfühlsamer und informativer Weise durch das Programm führte.