Für das Saisonabschlusskonzert der „Büdesheimer Schlosskonzerte“ konnte in diesem Jahr ein junges Flötenquartett gewonnen werden. In der sehr gut besuchten ev. Andreaskirche in Büdesheim spielten in der Besetzung Julia Palac, Traversflöte, Joosten Ellée, Violine, Yoko Tanaka-Zschenderlein, Viola und Johannes Berger, Violoncello vier sympathische Künstler, die sich Werke der Wiener Klassik vorgenommen hatten. Alle verbindet die Leidenschaft für die Wiedergabe Alter Musik auf historischen Instrumenten, welche die barocke und klassische ‘Klangrede’ wieder voll zum Leben erwecken. Sie sind gefragte Musiker und spielen regelmäßig mit renommierten Ensembles.

Aus der großen Beliebtheit der Gattung Flötenquartett um 1800 resultieren viele Werke berühmter Komponisten, die sich häufig an Amateure richteten. Das Konzert begann daher mit Johann Christian Bachs 1776 veröffentlichtem Quartett C-Dur. Der jüngste Bach-Sohn übte als Wegbereiter der Wiener Klassik neben Haydn einen großen Einfluss auf den jungen Mozart aus. Fortgesetzt wurde das Programm durch ein Werk von Johann Joachim Quantz, dem Flötenlehrer Friedrichs des Großen und Verfasser eines der wichtigsten Lehrwerke dieser Zeit. Das wahrscheinlich in der Mitte der 1720-iger Jahre geschaffene e-moll-Quartett für Flöte, Violine, Viola und Basso continuo wurde erst 2001 zufällig wiederentdeckt. Es schloss sich das unter dem Namen von Joseph Haydn 1768 veröffentlichte, viersätzige G-Dur-Quartett op. 5, No.2 an, allerdings ist Haydns Urheberschaft nicht gesichert. Zum Schluss des Konzertes erfreuten die mit großer Leichtigkeit musizierenden Künstler ihre Zuhörer mit Wolfgang Amadeus Mozarts Flötenquartett C-Dur KV Anh. 171. Johannes Berger führte fachkundig in alle Werke ein und erläuterte auch hier die Entstehungsgeschichte des 1777 komponierten Werkes, das bereits die spätere Tiefgründigkeit Mozarts, der den zweiten Satz im KV 361 später nochmals verwendete, erkennen lässt. Als Ausklang spielte Julia Palac aus Mozarts D-Dur Quartett das Adagio, sparsam im Pizzicato begleitet durch die drei Streicher, die übrigens mit Ausnahme des Cellisten während des Konzertes standen und ihrem Spiel damit zusätzliche Lebendigkeit verleihen konnten.

Der „Förderkreis Büdesheimer Schlosskonzerte“ blickt zusammen mit der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden zufrieden auf das Jahr 2018 zurück, waren doch alle fünf Konzerte und das Benefizkonzert gut besucht. Allerdings wünscht man sich mehr Mitglieder. Ab sofort können Abonnements für die kommenden Saison 2019 beim Förderkreis oder im Büro der Musikschule erworben werden, vielleicht eine Idee zu Weihnachten.

Das nächste Konzert findet am 24. Februar 2019 im Dorfgemeinschaftshaus Oberdorfelden statt. Pianistin Lydia Maria Bader entführt dann in die Welt Clara Schumanns, dereinst im Büdesheimer Schloss zu Gast.