Alles möglich!
Von der Gaststätte des Bürgerhauses Ostheim mit Getränken versorgt, fand im großen Saal das Konzert für die erwachsenen Schülerinnen und Schüler der Musikschule statt. „Alles möglich!“ überschrieben, bietet es in kleinem Rahmen vor allem denen, die ihre Instrumente erst spät im Leben (wieder-)erlernten eine Bühne.
Da die Erwachsenenbildung der Musikschule in den Zeiten der Lockdowns für viele Monate ruhen musste und sich die Ensembles noch nicht wieder stabilisiert haben, blieb die Beteiligung hinter früheren Zahlen zurück. Dennoch ein gemütlicher Abend, außer für diejenigen, die auf der Bühne standen und bei großer Hitze mit den Tücken ihrer Instrumente zu tun hatten.
Den Anfang des von der Fachbereichsleiterin Klavier Ann Bernstein organisierten und moderierten Konzertes machte „Greensleeves“, das Ensemble für Folk und alte Musik. Die Besetzung wies krankheitsbedingt einige Lücken auf. Trotzdem waren Gitarren, Violinen, Konzertina, Block- und Querflöten sowie Helmut Brücks Schäferpfeife zu hören. Man spielte Tanzmusik des 16. Jahrhunderts aus Schottland, Flandern und der Bretagne, zusammengehalten von Ensembleleiter Eckehard Schneider, der dieses Mal die Trommel schlug.
Tenorsaxophonist Udo Raith interpretierte danach Leonard Cohens „Hallelujah“, sein Saxophonlehrer Björn Grün unterstützte ihn auf dem Baritonsaxophon. Starker Applaus belohnte Udo Raith für seinen Mut, auch eine kleine, freie Improvisation zu wagen.
Danach folgte eine Einheit in Instrumentenkunde mit Dr. Thomas Müller-Gerger. Der Liebhaber der historischen Trompeten und im Besitz eines Nachbaus einer Barocktrompete, hatte seinen Lehrer Roman Mixa davon überzeugt, mit ihm gemeinsam einige barocke Duette von F.G. Dauverné vorzutragen. Den gänzlich ventillosen Trompeten müssen allein durch Lippenspannung und Atemstütze die richtigen Töne entlockt werden, was gewisse Schwierigkeiten vor allem bei hohen Tönen bedeuten kann. Während Thomas Müller-Gerger dem Publikum den Werdegang der Trompete erläuterte, flocht Roman Mixa die Hörbeispiele in den Vortrag ein. Danach konnte man sich bei Pianistin Lea Knapp, die mit leichtem Anschlag die Fantasie d-moll KV 397 von W.A. Mozart interpretierte, entspannen.
Zum Abschluss des Abends zeigte das sechsköpfige Saxophon-Ensemble, entstanden aus Mitgliedern ehemaliger Erwachsenen-Bläserklassen und der Musikschule lange verbunden, dass alle weiterhin Freude am gemeinsamen Musizieren haben. Mit kleinen Bearbeitungen aus Händels Feuerwerksmusik, Sibelius‘ Finnlandia, Over the Rainbow und Surfin‘ U.S.A. bildete das Ensemble unter Leitung von Björn Grün den Abschluss des Konzertes.
Allen denen, die vielleicht nicht ganz mit sich zufrieden waren, war doch der Applaus des Publikums sicher, damit es beim nächsten Konzert wieder heißen kann „Alles möglich!“.
Die Musikschule berät gerne beim Neuanfang auf dem Wunschinstrument auch in fortgeschrittenem Alter.