Früh im Jahr findet das erste Konzert der Musikschule traditionell im Bürgerhaus Niederdorfelden statt. Auch in diesem Jahr konnte einer Reihe junger Musikerinnen und Musiker Gelegenheit gegeben werden, Auftrittserfahrungen zu sammeln und lange vorbereitete Werke “abzuliefern”.

Zahlreiche, von hoher Qualität gekennzeichnete Beiträge durfte das Publikum in der von Ann Bernstein moderierten Veranstaltung bewundern, die von Anna Lena Knebel mit Helene Fischers Pop-Schlager „Volle Kraft voraus“ eröffnet wurde. Die Sängerin aus der Klasse von Kerstin Helfricht begleitete sich dabei selbst am Klavier. Ihr folgte die Pianistin Antonia Thomalla (Klasse Anna Mixa) mit Edvard Griegs Charakterstück „Elfentanz“ op. 12, Nr. 4. Der junge Cellist Henri Dinse (Klasse Simon Ullmann) fesselte darauf gemeinsam mit Korrepetitor Valentin Haller und Felix Mendelssohn-Bartholdys energisch gespieltem „Lied ohne Worte“ op. 109 das Publikum. Henri Dinse sollte am Ende der Veranstaltung noch einmal spielen: Mit dem zauberhaft vorgetragenen “Salut d’amour” Edward Elgars empfahl er sich für den Kulturförderpreis der Stadt Nidderau, den er am 17. März 2024 entgegennehmen wird.

Aus Otto Nicolais komischer Oper “Die lustigen Weiber von Windsor” trugen anschließend die beiden bestens aufgelegten Sängerinnen Heike Müller (Sopran) und Katrin Kircher (Alt) – Klasse Cornelia Sander – das Duett „Frau Fluth und Frau Reich“ szenisch vor. Beide hatten den gleichen Liebesbrief erhalten und regten sich gemeinsam und temperamentvoll darüber auf. Am Klavier begleitete Stephan Schwarzacher gewohnt sicher. Begeisterter Applaus belohnte die makellose Darbietung!

Den zweiten Block eröffnete Pianist Leonhard Mörschel (Klasse K. Helfricht) sehr ausdrucksvoll mit Johann Sebastian Bachs „Präludium C-Dur“ aus dem „Wohltemperierten Klavier“. Die Sopranistin Miriam Heider (Klasse C. Sander) interpretierte anschließend ergreifend das Lied der Johanna „Green Finch and Linnet Bird“ aus Tim Burtons Musikfilm „Sweeney Todd“. Mit Erik Saties „Petit Ouverture à danser“ setzte danach der Pianist Theo Sandvoß (Klasse Ann Bernstein) das Programm fort und Matteo Fieber (Klasse Daniela Craul) fegte mit Klavierpartner James Muggleworth bei der Interpretation eines „Scherzo“ von Charles Webster über die Saiten seines Cellos.

Zu Beginn des dritten Konzertteiles hätte man eine Stecknadel fallen hören können, wären aus der Küche der Bürgerhaus-Gaststätte nicht störende Hintergrundgeräusche gedrungen: Isaac Albeniz’ „Asturias“ aus der Suite española op. 47, meisterlich auf der Gitarre interpretiert vom Abiturienten Noah Wörle führte nach Spanien und erinnerte an Flamenco. Eine großartige Leistung des Schülers von Christoph Roßbach. Die „Scéne de Ballet“ op. 100 hatte sich Dorian Hecktor (Klasse Anne Paul) – Nidderauer Kulturförderpreisträger 2020 – vorgenommen. Valentin Haller begleitete den jungen Geiger bei dem temperamentvollen, mit Arpeggien und Läufen gespickten Werk von Charles A. Bériot.

Die letzte Solopianistindes Abends – Lana Ripkens (Klasse Anna Mixa) – hatte sich Frédéric Chopins bekannten Walzer h-moll, op. 69, Nr. 2 ausgesucht, den sie stilistisch sauber vortrug. Mit „In der Kirche“ und „Beim Schmaus“ aus Willy Brandts humorvoller Komposition „Ländliche Bilder“ – den Interpreten einiges an Technik abverlangend – beendete das Trompetenquartett der Musikschule, Henning Sebralla, Noah M. Leipzig, Janis Hamsen und Loris Hinkel ein vielseitiges Frühjahrskonzert, auf das alle Beteiligten mit Recht stolz sein dürfen, lobte Schulleiter Christoph Möller zum Schluss.

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