Catherine Gordeladze konzertiert bei den Büdesheimer Schlosskonzerten
Seit Jahrzehnten hält die Pianistin Catherine Gordeladze den Büdesheimer Schlosskonzerten die Treue. Bereits im Brendelsaal des Alten Büdesheimer Schlosses, trat sie mehrfach auf. Seitdem hat die georgisch-deutsche Pianistin eine beeindruckende Karriere vorzuweisen, zudem ist sie Dozentin an der HfMDK in Frankfurt. Der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden und dem ‚Förderkreis Büdesheimer Schlosskonzerte‘ – immer offen für neue Mitglieder – war es eine große Freude, Catherine Gordeladze zu einem Sonntags-Konzert im Dorfgemeinschaftshaus Oberdorfelden zu begrüßen.
Bereits der Titel versprach ohrschmeichelnde klassisch-romantische Meisterwerke des alten Wien und Kompositionen, die Catherine Gordeladze auf verschiedenen CDs veröffentlichte. Das Programm startete mit Wolfgang Amadeus Mozarts 10 Variationen über „Unser dummer Pöbel meint“, einem aus Glucks komischer Oper „Die Pilger von Mekka“ stammenden Thema, über das Mozart 1783 improvisiert hatte. Die Pianistin entlockte dem Flügel auf herrliche Art den ironisch-höhnischen Charakter des humorvollen Werkes und hatte mit ihrem virtuosen Spiel sofort ihr Publikum erobert.
Von der österreichischen Komponistin Marianna Martines, einer Schülerin Joseph Haydns stammte die folgende „Sonate G-Dur“ von 1769 (1992 erstveröffentlicht), mitunter meinte man, einige Passagen entstammten der Feder des Lehrers, doch zeigten Verzierungen und rasante Läufe die eigene Handschrift der Komponistin. Die so leicht und gefällig klingende Klassik verlangt vom Ausführenden eine immens ausgefeilte Technik, damit Läufe vor allem gleichmäßig erklingen.
Dann kam mit einem Werk des den Klavierspielern als Etüden-Komponist wohlbekannten Carl Czerny die „Fantasie brillante“ – sein Opus 493 – zur Aufführung. Aus Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ hatte Czerny das thematische Material entlehnt, das Catherine Gordeladze traumwandlerisch sicher auf die Tasten zauberte. Bravorufe aus dem Publikum begleiteten die Virtuosin in eine kleine Pause.
Die Konzertwalzer As-Dur op. 34,1 und Es-Dur op. 18 Frederic Chopins sprangen nach der kleinen Zäsur unter Catherine Gordeladzes Händen förmlich aus dem Klavier, das Publikum applaudierte begeistert. Es folgte mit der Konzertparaphrase „Soirée de Vienne, op. 56“ von Alfred Grünfeld (1852-1924) über Walzermotive von Johann Strauß der letzte Höhepunkt des Konzertes. Catherine Gordeladze ließ mit ihrer humorvollen Interpretation den Atem stocken. Herzlicher Dank für das gelungene Konzert war der Pianistin, die auf eine beeindruckende Anzahl von Ehrungen und Preisen blicken kann, sicher. Der begeisterte Applaus wurde mit einem weiteren Chopin-Walzer belohnt.
Im nächsten Schlosskonzert tritt am Sonntag, 22. Juni 2025, 17 Uhr Vassily Dück mit „Die wunderbare Welt des Akkordeons“ in der ev. Andreaskirche Büdesheim auf.