Saisonstart „Büdesheimer Schlosskonzerte“ mit Daniel Ahlert
Die Büdesheimer Schlosskonzerte sind mit einem Solokonzert des Mandolinisten Daniel Ahlert in die Saison 2025 gestartet. Nachdem der Beginn der vom Förderkreis Büdesheimer Schlosskonzerte und der Musikschule veranstalteten Kammermusikreihe zunächst wegen der Bundestagswahl verschoben werden musste, fiel krankheitsbedingt leider die Gitarristin des Duo Westklang aus, so dass Mandolinist DanieI Ahlert, der auf eine langjährige rege internationale Solisten- und Kammermusikkarriere zurückblicken kann, mit seinem Soloprogramm “Mandoline pur” kam.
der Musikhochschule Köln/Wuppertal und unterrichtet im In- und Ausland auf Meisterkursen, an Musikschulen und Universitäten das Fach Mandoline. Um das Repertoire für Mandoline zu erweitern, arbeitet er weltweit mit Komponistinnen und Komponisten zusammen, durch für ihn komponierte Werke sind bereits über einhundert Uraufführungen zustande gekommen.
Das Programm umfasste chronologisch sortiert Musik aus fünf Jahrhunderten, die Daniel Ahlert auf vier Mandolinen verschiedener Epochen interpretierte. Die Komponisten der höchst virtuosen Werke dürften eher unter Spielern der Mandoline bekannt sein: Mit Filippo Saulis viersätziger „Partita 4“ und Pietro Vimercatis auf einer cremonischen Mandoline gespielten „6 Variationen über Nel cor più non mi sento“(Opernthema Paisellos), wurden Barock und Klassik durchschritten. Mit der „Neapolitanischen Mandoline“ der romantischen Epoche ging es weiter. Ein längeres Griffbrett und ein an die Geige angeglichener Hals ermöglichten mehr Töne, das typische Tremolo als Nachahmung langer Geigentöne kam hinzu. Die neuentwickelten Stahlsaiten erlaubten mehr Lautstärke.
„Rêve Oriental” ein hochvirtuoses, vom Tremolo dominiertes Stück des griechischen Geigers, Musikpädagogen und Arztes Demetrius Constantine Dounis, der für Streicher mehrere wegweisende Lehrwerke schrieb und 1907 mit 14 Jahren als Mandolinist durch die USA tourte, schloss sich an. Die mit volkstümlich anmutenden Melodien durchsetzte Fantasie Nr. 5 „Souvenir de Maschar“ folgte. Costantino Bertucci, der Rom zeitlebens nicht verließ, verfasste dieses humorvolle Mitbringsel. Heinz Benker, im 20. Jahrhundert u.a. als Komponist, Schulmusiker und Seminarleiter für Musik in München tätig, widmete die folgende fünfsätzige „Partita vellicata“ Daniel Ahlert, der sie 1998 uraufführte. Zum Einsatz kam ab diesem Werk die große moderne Mandoline.
Das Publikum im Saal des Dorfgemeinschaftshauses in Oberdorfelden erlebte nun die Uraufführung der “Mandolin Sketches“, 2023 komponiert. Wie Daniel Ahlert erläuterte, nutzt der Brite Barry Mills Klänge der Natur, die in den Sätzen „Wave Patterns“, „The Wind and the Rain“ und „Amelia`s Smile“ (Barry Mills’ Frau) gut erkennbar sind. Seine „Suite Girafe“ mit den Sätzen Le Secret de la girafe, L’Air de la girafe, Le Rêve de la giraffe, Makuru – Danse de la girafe komponierte Daniel Ahlert 2010, sie beschloss das abwechslungsreiche Solo-Programm. Das Publikum erklatschte sich noch den schräg klingenden „Chor der Werwölfe“ als Zugabe. Für das hochspannende Konzert großer Bandbreite dankten die 1. Vorsitzende Roswitha Neuffer sowie Musikschulleiter Christoph Möller Daniel Ahlert herzlich.
Das 2. Büdesheimer Schlosskonzert 2025 findet am Sonntag, 25. Mai 2025, 17 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Oberdorfelden statt. Zu Gast ist dann die Pianistin Catherine Gordeladze mit „Alt- Wien: Klassisch romantische Meisterwerke“.